Hanseatic Spirit 23.11.2021 – 08.12.2021
Von Hamburg nach Norwegen in die Polarnacht. Start in Hamburg nach Bergen/Bryggen, Alesund, Troghatten, Tromsø, Honningsvåg/Nordkap zurück über Alta, Svolvaer/Lofoten, Svartisen Gletscher, Trondheim, Geiranger Fjord, Stavanger nach Hamburg.
Schon immer wollte ich mal Nordlichter sehen und fotografieren. Die Polarnacht erleben gehört natürlich auch dazu. Dass es kalt wird – sehr kalt – war mir auch klar. Aber so kalt – damit hatte ich nicht gerechnet. Besonders kalt ist der Wind. Beim Fotografieren frieren die Finger ein. Immer wieder muss ich sie aufwärmen, aber die Kamera hält durch. Ohnehin ist es zu schön die Polarlichter zu beobachten um dauernd nur durch den Sucher zu schauen. Wir haben unglaubliches Glück, fast jeden Tag sehen wir Nordlichter. Für die ersten weckt uns der Kapitän morgens um 4.20 Uhr mit einer Durchsage. Obwohl das Anziehen wegen der Kälte ewig dauert, sehen wir wunderschöne Polarlichter. Auch haben wir fast die ganze Reise ein unglaubliches Wetterglück. Die blaue Stunde, zu sehr viel mehr Helligkeit kommt es ja in der Polarnacht nicht, ist unglaublich oft sehr schön anzusehen. Der Svartisen Gletscher und Torghatten sind faszinierend. Am Nordkap haben wir ewig gewartet, bis alle Mitreisenden an der Weltkugel ihr Handyselfie angefertigt haben. Als alle wieder zum Aufwärmen nach innen verschwinden kommen für kurze Zeit auch hier Polarlichter zum Vorschein. Ich habe die Kamera auf dem Stativ befestigt, aber wegen des Sturms müssen wir das Stativ zu zweit festhalten, damit es nicht mit samt der Kamera davon fliegt. Aber zumindest für mich hat es sich gelohnt. Aber ich habe auch noch nie in meinem Leben so gefroren!! Auf der Überfahrt von Hamburg nach Bergen schaukelt dieses kleine Expeditionsschiff schon sehr, aber ich kann es aushalten – auf der Rückfahrt von Bergen nach Hamburg stürmt es so sehr, dass das Schiffe eine Planke verliert und der Kapitän sich für einen Umweg im Windschatten von Dänemark entscheidet um weitere Schäden am Schiff zu verhindern. Wir hatten auf vorhergehenden Reisen schon 8 Meter hohe Wellen, aber nie war ich seekrank, dieses mal auf dieser kleinen Nussschale hat es mich voll erwischt. Gott sei dank hat die Spritze dagegen sehr schnell und gut gewirkt, trotzdem bin ich sehr beeindruckt.